zur Erinnerung

Abschied ist ein leises Wort

City - Selmke, Klaus

Eichenberg, Walter

Karat - Kurzhals, Thomas

Puhdys - Jeske, Harry

Puhdys - Scharfschwerdt, Klaus

Renft Combo - Gläser, Peter

Renft Combo - Jentzsch, Klaus

Renft Combo - Pannach, Gerulf

Silly - Tamara Danz

Die vier Brummers

City - Fritz Puppel

Kurzweg, Jo

Roth, Herbert

Stern MeiĂźen - FiĂźler, Reinhard


Die vier Brummers Wolfgang Roeder
* 26. Oktober 1926 in Dresden;
† 24. Dezember 1993 in Stahnsdorf
( 67 Jahre )
Eberhard Keyn Gesang, Akkordeon
Erich Weber Gesang, Kontrabass + 03. Oktober 2016
Johannes Frenzel Gesang, Gitarre
war ein Vokalquartett aus Dresden, das von 1951 bis 1977 existierte. Sie machten humorvolle Unterhaltungsmusik in den Genres Jazz und Schlager und traten besonders bei Live-Auftritten als Entertainer hervor.

Die Mitglieder des Gesangsquartetts, die späteren vier Brummers, lernten sich am damaligen Staatlichen Operettentheater in Dresden kennen. Dessen Intendant Otto Bochmann hatte zur Bildung eines solchen Quartetts die Anregung gegeben: Mit der Giftspritze, einer kabarettistischen Spielzeitabschlussveranstaltung, starteten 1950 Wolfgang Roeder (seit 1949 am Haus, zunächst Bühnentechniker, dann Charakterkomiker), Erich Weber (seit 1945 Chorsänger und Solist), Eberhard Keyn (Solotänzer und Akkordeonspieler) und Johannes Frenzel (ebenfalls Chorsänger) diese Karriere. Namensgebung und offizielle Gründung erfolgten bei einer privaten Veranstaltung zum Jahreswechsel 1950/51.

Ab 1952 waren sie regelmäßig eigenständig im Rundfunk, ab Mai 1953 im Fernsehen. 1955 verließen die vier Männer endgültig das Ensemble des Staatlichen Operettentheaters.

Die singenden Kritiker der Mangelwirtschaft wurden zu Volkshelden, sorgten mit ihren haarscharfen Pointen beim Volk fĂĽr Heiterkeit und gute Laune.

Doch im Sommer 1977 gaben die Sänger in den schwarz-weiß karierten Sakkos ihr letztes Konzert auf der Freilichtbühne im Großen Garten. „Seitdem habe ich diesen traurigen Ort nie wieder besucht“, verrät Weber. „Nur wenige Tage nach unserem Konzert starb Akkordeon-Spieler Eberhard Keyn an Darmkrebs“, seufzt Weber. „Er wurde nur 46 Jahre alt.“ Mit seinem Tod hörten die Vier Brummers auf zu existieren. „Wir hatten vor Beginn unserer Karriere einen Treueschwur geleistet. Wenn einer von uns stirbt, machen wir Schluss!“ Weber lehnt sich zurück, schließt die Augen.

Er nimmt die Fotos zur Hand, sortiert sie neu. „Was soll ich sonst auch machen, nach meinem zweiten Schlaganfall vor drei Jahren bin ich längst nicht mehr so flott auf den Beinen.“

Auf dem Wandregal gegenüber stehen vier aufgereihte Miniatur-Holzköpfe. „Ein Hobbyschnitzer hat mich und meine Kollegen in den 50ern verewigt.“ Weber steht ganz links, neben ihm Akkordeonspieler Eberhard Keyn, dann Johannes Frenzel.

Der Mann mit der Gitarre erlag 1992 mit 81 Jahren einem Herzleiden. Gitarrist und Textschreiber Wolfgang Roeder, Chef der Blödelband, hatte Lungenkrebs, er wurde nur 67.

Weber deutet auf das gerahmte Foto seiner Frau. Das Paar lernte sich einst am Heidenauer Operettentheater kennen, wo Erich 1945 seine Karriere als Sänger begann und Anita als Soubrette arbeitete.

Dann erzählt er, wie es zum Namen „Vier Brummers“ kam: „Wir waren damals am Operettentheater Dresden engagiert, gründeten dort die humoristische Gesangsgruppe namens `Quartett mit zwei Gitarren´. Eines Tages sind wir nach einer feucht-fröhlichen Zechtour in einem Radebeuler Ausflugslokal alle zu Wolfgang Roeder nach Hause.“ Als dessen Ehefrau (Spitzname „Mücke“) die Tür öffnete, lallte ihr Gatte: „Nicht böse sein, Mücke, wenn wir heute mal...“ Weiter kam er nicht. Ziemlich angesäuert konterte die Gemahlin: „Wenn ich `ne Mücke bin, dann seid ihr dicke Brummer!“

In ihren Sketchen nahmen sie aufs Korn, was den kleinen Mann ärgerte: Löchrige Straßen, abendliche Stromsperren, knappe Babywäsche, oder fehlende Verkaufskultur. Kaum zu glauben, der Staat tolerierte die „Stimme des Volkes“, zumal die Brummers ihre Kritik mit Herz und Witz sowie einem gehörigen Schuss sächsischer „Gemiedlichkeet“ vortrugen.

Die äußerst erfolgreichen „Brummers“, die satirisch-humoristisch den DDR-Alltag aufs Korn nahmen, wurden als Gruppe schon 1977 beerdigt. Damals starb mit nur 46 Jahren Eberhard Keyn. Das Quartett hatte sich geschworen, nur im Team aufzutreten. 1992 und 1993 folgten Johannes Frenzel sowie Gründer Wolfgang Roeder.

Die äußerst erfolgreichen „Brummers“, die satirisch-humoristisch den DDR-Alltag aufs Korn nahmen, wurden als Gruppe schon 1977 beerdigt. Damals starb mit nur 46 Jahren Eberhard Keyn. Das Quartett hatte sich geschworen, nur im Team aufzutreten. 1992 und 1993 folgten Johannes Frenzel sowie Gründer Wolfgang Roeder.

Ausgangspunkt für alle vier war die Staatsoperette Dresden. Dahin kehrte der Sänger und Kontrabassist Erich Weber später noch einmal zurück. 1994 war er letztmalig im „Weißen Rössl“ zu erleben.

Bis zur Auflösung des Quartetts im Jahr 1977 traten sie in 6673 Veranstaltungen auf. Ihr Motto hieß: „Sag’s mit einem Lächeln, aber sag’s genau“.

Wolfgang Roeder verfasste ab 1950 bis zur Auflösung 1977 die Liedtexte. Alle vier sangen, Frenzel spielte Gitarre, Keyn Akkordeon und Weber Kontrabass. Zusammen mit der Jodelsängerin Susi Schuster sangen sie Titel wie In the Mood und Siebentausend Rinder, die Coverversion eines Liedes des Schweizer Sängers Peter Hinnen.


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04